Illustrationen - Schwarz in Schwarz

Schattengewächse


Das Reich des Johannes

Wenn Du aber die Größe und Erhabenheit Unserer Hoheit wissen willst und in welchen Ländern Unsere Majestät gebietet, dann erkenne und glaube ohne Zweifel, daß ich, der Priester Johannes, Herr bin über die Herrschenden und hervorrage in allen Reichtümern, die unter dem Himmel sind, an Tugend und Macht über alle Könige dieser Erde. Zweiundsiebzig Könige sind Uns tribut pflichtig.


Auszug aus »Epistola Presbiteri Johannis«

Übersetzung von Ulrich Knefelkamp


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Einige Worte in der alten Sprache
Ein kleiner Vorgriff, da manche Vokabeln erst in Band 2 vorkommen.
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Anhang DRdJ Buch 1 - Pela Dir
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Die Ödland Saga



Die Gottesauge Saga

von Birgit Gabrysiak
von Birgit Gabrysiak

Presse

Kurzrezension zu Rabenflüstern in der Larpzeit Sonderausgabe 2014

 

 

2015 - Interview mit Philipp Schmidt
von Inka Mareila

Zuerst einmal: Wer bist Du?

Wer weiß schon, wer er ist? - Ernst beiseite, nach einem abgeschlossenen Germanistik- und Philosophiestudium arbeite ich derzeit hauptberuflich als Autor und versuche nebenher, im journalistischen Bereich Fuß zu fassen.

Deine neue Serie „Schattengewächse – eine nahe Zukunft“ kommt ja sehr gut an. Woher kam die Idee, eine Serie ins Leben zu rufen, in der, neben den Elementen aus Horror, Science Fiction und Fantasy, auch eine politische Message eine entscheidende Rolle spielt?

Eine gute, wenn auch etwas verfängliche Frage. Ich halte an sich nichts von Predigten oder einseitig moralischen Ausrichtungen in der Literatur, auch nicht in der Unterhaltungsliteratur. Andererseits denke ich, haben wir als Schreibende eine gewisse Verantwortung. Schattengewächse bezieht deutlich Stellung gegen die Machterweiterung von Großkonzernen und zeigt auf, was geschieht, wenn diese allein auf wirtschaftlichen Vorteil bedachten Titanen politischen Einfluss gewinnen. Was ja leider teilweise bereits besorgniserregende Realität ist. Bei allem Spaß, allen Figurenentwicklungen und aller Action gibt es diese Botschaft, ja.

Findet der Leser auch biografische Elemente in „Schattengewächse“? Wenn ja, wäre ich neugierig…

Ich denke, man kann als Autor gar nicht anders, als sich immer auch ein Stück weit selbst einzubringen. Eine Lust am Schreiben ist ja schon, sich selbst und sein Umfeld zu spiegeln und auch darüber überrascht zu sein, was sich dann so zeigt.
Ganz direkt fällt mir spontan eine wirklich autobiographische Szene ein. Es handelt sich dabei um einen Kindheitsrückblick eines der Protagonisten, in dem ein Hamster auf recht tragische Weise ums Leben kommt und danach grausam, aber auch ein wenig zum Schmunzeln zu Grabe getragen wird. Ich glaube das ist in Band 4, bin mir aber nicht ganz sicher. Für mich ist es eine einzige lange Geschichte.

Arbeitest Du bereits an einer neuen Veröffentlichung, bzw. wohin möchtest du „Schattengewächse“ führen?

Ich schreibe gerade an Band 6, der den vorläufigen Arbeitstitel „Zurück in den Gossen“ trägt. Erst einmal möchte ich eben genau wieder dort hin, zurück auf die Straßen, wo alles seinen Anfang nahm. Allerdings wird die Geschichte nun auf einem neuen Kontinent, mit anderen Regeln, fortgesponnen. In der Union, dem bisherigen Schauplatz, haben es sich die Jungs und Mädels ja auch ziemlich verschissen. (lacht)
Also zunächst, back to the roots, aber es liegt Veränderung in der Luft und es zeichnet sich immer mehr ab, dass ein Sturm losbrechen wird, von dem keiner verschont bleiben wird. Aber das ist fernere Zukunftsmusik. Bis es soweit ist, würde ich gerne auch noch den ein oder anderen Band an einen Co-Autoren abgeben. Das bringt vielleicht noch einmal frischen Wind rein und außerdem ist es natürlich immer eine Freude mit Kollegen zusammenzuarbeiten. Vor allem, wenn es so gut ineinandergreift, wie mit Dir Inka bei „Tod und Spiele“. Ideenmaterial ist auf jeden Fall genügend vorhanden für viele, viele Folgebände.

Vielen Dank! Beruhen Deine Werke ausschließlich auf Deiner Vorstellungskraft oder dem was Dich im Alltag bewegt? Oder ist es womöglich etwas ganz anderes?

Also im besten Fall, dem, auf den ich immer hinarbeite, geschehen die Dinge ganz von alleine. Ich bin dann nur noch Mittler und die Figuren handeln gewissermaßen selbstständig. Natürlich zeigen sich auch dann noch Persönlichkeitsanteile von mir, aber ich kontrolliere nicht mehr, gebe ab. Eben diesen Zustand, dieses sich selbst zurücknehmen und Durch-sich-wirken-lassen, halte ich für das künstlerische Moment überhaupt, egal ob beim Schreiben, dem Malen oder musikalischen Komponieren. Daher befremden mich auch die Personenkulte im weit gefasst Künstlerischen. Das, was an meinen Texten aus meiner Sicht am besten gelungen ist, ist am Ende nicht mir gelungen, sondern schlicht passiert. Der Name, der am Ende über einem Werk steht, scheint mir daher nahezu zufällig. So erlebe ich es jedenfalls und jene Kollegen, mit denen ich darüber im Gespräch bin.

Welchen Charakter aus Deinen bisherigen Werken kannst Du am ehesten mit Dir vergleichen und weshalb?

Puh, das ist schwierig. Es gibt natürlich Figuren, die mir sympathischer sind und andere, die mich geradezu abstoßen. Aber das ist vermutlich ein schlechter Gradmesser dafür, wer mir näher oder ferner ist.
Interessant finde ich jedenfalls, dass es gar nicht so problematisch ist aus weiblicher Sicht zu erzählen, wie ich immer dachte.
– Wenn ich noch einmal so über die Ausgangsfrage nachdenke ... Ich glaube, ich sehe mich am ehesten in den Randfiguren, zum Beispiel als Techniker im Hintergrund einer Aufnahme, die mit der Triadenkönigin abgedreht wird.

Baust Du auch die Charaktere aus Deiner Umgebung mit ein? Könnte sich eine nervige Nachbarin oder ein fieser Bekannter in einem Deiner Bücher wiederfinden?

Oh ja, das kommt vor. (grinst)

Was möchtest Du durch Deine Werke vermitteln oder ist es für Dich zweitrangig, wenn Leser durch Deine Geschichten nachdenklich gestimmt werden?

Natürlich finde ich die Vorstellung schön, dass meine Geschichten etwas im Leser anstoßen. Das muss auch nicht in eine so explizite Richtung gehen, von der wir es eingangs hatten. Wir befinden uns ja allesamt immerzu auf Entdeckungsreise und wenn jemand durch die Texte, über denen mein Name steht, einen Schritt in welche Richtung auch immer vorankommt, hat sich die Arbeit für mich gelohnt.
Generell denke ich, der Leser trägt ebenso viel bei, wie der Autor. Im gelungenen Fall ist es ein Sich-aufeinander-zu-bewegen, man trifft sich in der Mitte, dem Text, der Geschichte.

Wie genau läuft der Entstehungsprozess Deiner Geschichten ab? Gibt es Rituale, welche Dir Deine Arbeit erleichtern, bzw. Motivationskicks, die Du brauchst, damit Deine Fantasieachterbahn anspringt?

„Kickstart your day“, hieß es einmal in einer philippinischen Kaffeewerbung. Kaffee spielt eine Rolle, Zigaretten ebenso, ansonsten normalerweise Stille; in manchen Fällen aber auch ein Soundtrack, den ich mir für eine bestimmte Szene vorab zusammenstelle.
Die meisten Einfälle kommen mir beim Joggen, im Traum oder eben beim Schreiben selbst.

Gehst Du, neben Deinem Autoren-Dasein, zusätzlich einem „gewöhnlichen“ Job nach?

Ich habe lange alles Mögliche gemacht. Zur Zeit versuche ich mich ganz auf das Schreiben zu fokussieren.

Wie blickst du heute auf Dein erstes Werk und wie bewertest Du Deinen Entschluss Schriftsteller geworden zu sein? Würdest Du Dich jederzeit wieder so entscheiden und warum?

„Rabenflüstern“ gefällt mir auch heute noch gut. Selbstverständlich bin ich mittlerweile doch etwas reifer und auch routinierter geworden. Ich weiß nicht, ob man sich für das Schreiben entscheiden kann. Wenn ich so zurückblicke, sind die wichtigsten Weichenstellungen in meinem Leben generell nicht auf glasklar bewusste Entscheidungen zurückzuführen.

Du bist ja verheiratet und hast einen kleinen Sohn. Wie sieht Dein Alltag aus? Ist es schwer, alles unter einen Hut zu bringen? Wie bekommst Du das hin?

Vor allem durch die Unterstützung meiner Frau. Aber es ist dennoch öfters mal schwierig, zumal ich auch gerne die Nachtstunden zum Arbeiten nutze.

Gibt es etwas an Dir, was Dich selber stört, eine Schwäche oder Macke?

Ich habe viele Schwächen, aber eine ist mir erst kürzlich bewusst geworden, ich bin nachtragend. Ich kann allerdings nicht sagen, dass mich das sonderlich stört, nein. Es ist auch ein Ausdruck eines wahrscheinlich übertriebenen Gerechtigkeitssinnes.

Was macht Dich wahnsinnig?

Undankbarkeit.

Worüber kannst Du lachen?

Vor allem über die Scherze meiner Freunde, nicht selten auch über mich selbst, wenn meine Fantasie wieder einmal Pirouetten schlägt und ich mich dabei ertappe, etwas vollkommen Absurdes zu denken.

Was war das schönste Erlebnis in Deinem Leben bisher?

Ganz klassisch, die Geburt meines Sohnes.

Dein Lebensmotto?

Dass unser Dasein zu komplex ist für nur ein Motto, oder eine Wahrheit.

Wie geht es bei Dir weiter und welche Projekte möchtest Du noch verwirklichen?

Neben zahlreichen weiteren Bänden von Schattengewächse, schwebt mir vor, vielleicht noch dieses Jahr die Fantasy-Reihe „Gottesauge“ abzuschließen. Zumindest was das reine Schreiben angeht. Die richtige Knochenarbeit, das vergisst man ja leicht, beginnt erst danach im Überarbeitungsprozess und im Lektorat. Außerdem freue ich mich darauf, bei nächster Gelegenheit einmal etwas ganz abseits der Phantastik in Angriff zu nehmen und ein lange schon existierendes Konzept von einem Krimi umzusetzen; ganz ohne Magie, Schwerter und Ungeheuer – abgesehen von den menschlichen.

Vielen Dank für Deine Zeit Philipp Schmidt!
Bestimmt sind die Leser neugierig auf alles was wir noch von Dir erwarten können. Viel Erfolg und alles Liebe für Dich und Deine Familie!